Namibia Tag 11: Madisa Camp - Etosha-Nationalpark
Start: Madisa Camp
Ziel: Etosha-Nationalpark
Region: Otjozondjupa
Datum: 30.08.2022
Distanz: 280 km bis zum Anderson Gate, 467 km inkl. Etosha-Nationalpark
Dauer: 3 h bis zum Etosha Trading
Streckenprofil: Schotterpiste
Übernachtung: Etosha Trading Post
Unser Rating: 9/10
Fauna: Antilopen, Elefanten, Gelbschnabeltoko, Giraffen, Gnu, Impalas, Oryx, Paviane, Sekretär, Sträusse, Vögel, Wilde Pferde, Zebra,…
Shopping: Etosha Trading Post
Essen: Müsli, Brot, Erdnussbutter, Banane, Snacks, Pasta mit Gemüse
Am frühen Morgen erwachen wir mit den ersten warmen Sonnenstrahlen und geniessen unser Frühstück in aller Ruhe. Die Vorfreude auf den Etosha-Nationalpark, mit seiner reichen Tierwelt, ist gross! Die Salzpfanne ist das Hauptmerkmal des Parks, welche sogar vom Weltall aus sichtbar ist. Neben den Sossusvlei-Dünen ist der Etosha-Nationalpark das meistbesuchte Reiseziel in Namibia. Welche Tiere werden wir heute wohl sehen? Vielleicht Löwen oder sogar Leoparden? Erreichbar ist der Etosha über vier Eingänge. Da wir vom Südwesten kommen, möchten wir über das Anderson Gate hineinfahren. Die Unterkünfte im Etosha selbst sind rasch ausgebucht, anscheinend weniger hochwertig, mit vielen Touristen und wenig Privatsphäre. Dafür bieten sie die Möglichkeit, morgens früher in den Park zu fahren und an beleuchteten Wasserlöchern können die Tiere auch nachts beobachtet werden. Wir haben uns aber für den Campingplatz Etosha Trading Post vor dem Etosha entschieden und vor ein paar Tagen einen Stellplatz für eine Nacht gebucht.
Die Fahrt ab Madisa Camp bis zum Etosha-Park verläuft zuerst über eine fiese Schotterstrasse, bis wir dann wieder auf einer geteerten Strasse fahren, die lange und etwas öde ist. Kurz vor dem Etosha-Park sichten wir aber die ersten Giraffen in der Wildnis. Wunderschön! Wir fahren direkt bis zum Anderson Gate und kaufen im Office ein Permit für zwei Tage (350 N$/Tag). Mit der Offline-Karte von Maps.me, auf der auch alle Wasserlöcher und Wege eingezeichnet sind, navigieren wir uns nun durch den Park. Es gibt noch viele weitere Online-Karten oder auch die Möglichkeit, beim Park-Shop welche zu kaufen. Wer nicht selbst durch den Park fahren möchte, kann eine Tour buchen und mitfahren. Wir freuen uns aber natürlich selbst fahren zu können und starten gut ausgerüstet mit einem Teleobjektiv und einem Fernglas unsere Safari!
Heute konzentrieren wir uns auf den westlichen Teil des Parks. Bereits beim Eingang sehen wir etliche Impalas und Zebras. Wie bei jeder Safari üblich hat der Fahrer ganz langsam zu fahren und die andere Person hält Ausschau nach Tieren. Unsere Route: Anderson Gate - Okaukuejo - Nateo Wasserloch (war leider ausgetrocknet) - zurück - Märchenwald - Charl Marais Dam - Ozonjuitjs m’Bari (Wasserloch). Richtung Charl Marais Dam schüttelt uns die Strasse enorm durch. Sie ist uneben, voller Rillen und Schlaglöcher und zerrt ganz schön an unseren Nerven. Unterwegs sind wir gefühlt alleine. Wir sehen kaum andere Fahrzeuge, zu Beginn aber auch nur wenige Tiere. Vorbei an kargen Büschen weicht die triste Vegetation im Märchenwald den sogenannten Meerrettichbäumen (Moringa ovalifolia). Anschliessend sind wir wieder von gelbem Gras umgeben und geniessen den Anblick einzelner Bäume, die in dieser kargen Umgebung ein wunderschönes Bild in der Weite abgeben. Wir fahren bis zum Wasserloch Ozonjuitjs m’Bari. Was für ein Anblick! Hier wimmelt es von Elefanten mit Jungtieren, Oryx, Zebra, Impalas, Springböcken und und und. Wir stoppen und beobachten die Tiere. Es ist ein Kommen und Gehen. Ich könnte stundenlang hier sitzen bleiben. Ein wunderschöner und enorm beeindruckender Moment. Wir fahren noch ein gutes Stück weiter, da aber zwei Wasserlöcher nicht zugänglich sind, kehren wir bald wieder um Richtung Gate. Auch von der ‘Strasse’ aus sehen wir nun immer wieder Tiere. Giraffen, Zebras, Oryx und die Impalas springen sowieso überall herum.
Um 17:00 Uhr sind wir wieder beim Anderson Gate und fahren direkt zum nahe gelegenen Campingplatz Etosha Trading Post. Der Campingplatz überrascht uns enorm positiv. Beim Hauptgebäude handelt sich um ein wunderschönes ehemaliges Handelsgebäude, das mit grosser Sorgfalt renoviert wurde und nun neben der Rezeption auch einen sehr hübschen Lebensmittel- und Souvenirshop beherbergt. Wir werden sehr freundlich begrüsst und zu unserem gepflegten Stellplatz (Nr. A3) geführt. Vor diesem liegt ein eigenes, beleuchtetes Wasserloch! Genial. Auf dem Grundstück gibt es auch einen eiskalten Pool, in dem wir unsere Beine baumeln lassen und die Sonne geniessen. Wir kochen Pasta mit Gemüse in einem Rotwein-Sugo und essen nur 50m vom Wasserloch entfernt. Es dauert nicht lange und schon tauchen Damara Dikdiks und vier grosse männliche Kudus auf. Was für ein Anblick.
Irgendwann werden wir aber nach diesem ereignisreichen Tag müde und schlüpfen in unsere Schlafsäcke. Von unserem Campingbett aus, können wir weiterhin das Wasserloch beobachten und es dauert nicht lange bis fünf weitere grosse männliche und zwei weibliche Kudus auftauchen. Mit vielen Tiergeräuschen in den Ohren driften wir sanft in einen tiefen Schlaf. Gute Nacht, Namibia…