Namibia Tag 12: Etosha Trading Post - Etosha National Park - Onguna Tamboti Campsite
Start: Etosha Trading Post
Ziel: Onguna Tamboti Campsite
Region: Otjozondjupa
Datum: 31.08.2022
Distanz: 180 km
Dauer: 3 h
Streckenprofil: Schotterpiste
Übernachtung: Onguna Tamboti Campsite
Unser Rating: 7/10
Fauna: Antilopen, Sträusse, Vögel, Zebra, Elephanten, Gnu, Giraffen und viele mehr!
Shopping: -
Essen: Müsli, Brot, Erdnussbutter, Banane, Snacks, Burger im Onguna Tamboti Restaurant
Wir erwachen vor den ersten Sonnenstrahlen und frühstücken zum ersten Mal im T-Shirt! Juhu, es wird wärmer! Noch bei Sonnenaufgang brechen wir auf, um im Etosha-Nationalpark die majestätischen Löwen auf ihrer morgendlichen Jagd zu beobachten. Doch schon beim Zusammenklappen unseres Dachzelts entdecken wir eine unerwartete Herausforderung: Eine Schraube am Scharnier ist abgebrochen, wodurch das Zelt nicht mehr vollständig geschlossen werden kann. Die holprigen Strassen der vergangenen Tage haben ihren Tribut gefordert. Gleich vor unserem Campingplatz liegt eine Tankstelle mit Autowerkstatt (was für ein Glück!). Wir hoffen, dass man uns dort weiterhelfen kann. Wir fahren hin und zeigen den Mechanikern unser Problem. Sofort ergreifen sie die Initiative. Ein junger Lehrling versucht zunächst, eine temporäre Lösung mit Draht zu basteln; sein erfahrenerer Kollege ist damit jedoch nicht zufrieden. So beginnen sie zu schweissen und zu sägen, während wir draussen gespannt auf das Ergebnis warten.
Während wir warten kommen viele neugierige Menschen vorbei, darunter das Militär, die Polizei und andere Reisende, um unsere Geschichte zu hören und uns mit Fragen zu löchern. Die Stimmung ist fröhlich und voller Leben. Nach über drei Stunden intensiver Arbeit präsentieren die Mechaniker stolz ihre Lösung: Sie haben Metallstifte zusammengeschweisst und sie geschickt mit dem Gewinde der abgebrochenen Schraube verbunden. Die neue Schraube passt! Genial!
Die Frage nach der Bezahlung weckt eine unerwartet tiefe Dankbarkeit. Der Werkstattchef antwortet auf die Frage schlicht: "Wir sind in Afrika, und hier teilen und helfen wir gerne. Es ist kostenlos." Diese Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft berühren uns tief. Dennoch möchten wir ihnen zumindest ein Trinkgeld geben, was sie sofort dem Chef weitergeben. Die Freundlichkeit der Menschen vor Ort und ihre Bereitschaft zu helfen, wird uns immer in Erinnerung bleiben. Nach 11:00 Uhr verlassen wir die Etosha Trading Post-Werkstatt mit einem herzlichen Gefühl und setzten unsere Reise in den Etosha Nationalpark fort. Die Löwen bei der morgendlichen Jagd zu beobachten hat sich nun aber erledigt.
Unser Permit für den Park haben wir gestern bereits gekauft, und so können wir im Park direkt losfahren. Wir prüfen nochmals kurz die neue Schraube – sie hält. Los geht’s!
Heute fahren wir Richtung Westen. Unsere Route ist: Andersson Gate - Okaukuejo - Wasserloch Homab - Rietfontein - Springbokfontein - Okerfontein - Chudeb - Klein Okevi - Groot Okevi - Van Lindequist Gate.
Die Wege sind besser als gestern, teilweise gibt es aber sehr grosse Löcher. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt, die Sonne zeigt ihre Stärke, und wir merken, wie kraftraubend eine Safari sein kann. Was wir dabei entdecken, ist traumhaft! Wir sehen unzählige Elefanten, Giraffen, Zebras, Oryxe, Springböcke, Kudus, Gnus und Antilopen. An den Wasserlöchern ist ein Kommen und Gehen; die Tiere trinken friedlich, baden und insbesondere die jungen Elefanten vergnügen sich offensichtlich. Der Park ist ein Paradies für Vogelliebhaber, und wir freuen uns über etliche Sichtungen. Der Sekretär macht mit seiner Grösse mächtig Eindruck, und Schwarzbrust-Schlangenadler segeln majestätisch über uns hinweg. Der Etosha-Nationalpark ist nicht nur für seine abwechslungsreiche Tierwelt bekannt, sondern auch für seine einzigartige Landschaft. Wir fahren entlang der ausgedehnten Salzpfanne und gelangen so von einem zum nächsten Vegetationsgebiet. Was für ein Privileg, dass wir hier unterwegs sein dürfen.
Wir verlassen den Park um 18:00 Uhr über das Lindequist Gate und fahren Richtung Onguma Tamboti Campsite, die nur wenige Minuten vom Etosha Gate entfernt liegen soll. Wir übersehen jedoch die Beschilderung zur Campsite am Strassenrand und fahren zunächst 5 km in die falsche Richtung. Immerhin bemerken wir es und kehren um; ironischerweise übersehen wir den Eingang (ein riesiges Gate) aber erneut. Zurück beim Etosha-Eingang fragen wir die Polizisten nach dem Weg, sodass wir doch noch zu unserer heutigen Campsite gelangen.
Der Onguma Tamboti-Campingplatz erwartet uns mit einer hübschen, gepflegten Anlage. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und haben eine positive Ausstrahlung. Das Haupthaus bietet ein offenes Restaurant, das direkt vor einem Wasserloch liegt. Wir verbringen den Abend im Restaurant am Wasserloch, geniessen ein kühles Bier nach diesem aufregenden Tag und gehen mit vollem Bauch und gefüllt mit wunderbaren Eindrücken schlafen.
Der Etosha-Nationalpark ist zweifellos eines der schönsten und faszinierendsten Reiseziele in Namibia. Mit seiner einzigartigen Tierwelt, atemberaubenden Landschaft und endlosen Fotomöglichkeiten ist er ein Traum für Naturliebhaber und Abenteurer. Das nächste Mal planen wir hier mindestens zwei ganze Tage ein und hoffen, Raubkatzen zu sehen.