Namibia Tag 8: Namib-Naukluft Park - Olive Trail Wanderung

Namibia Tag 8: Namib-Naukluft Park - Olive Trail Wanderung

Start: Naukluft Campsite
Ziel: Olive Trail
Region: Hardap
Distanz: 5 km bis zum Start
Dauer: 5 min Fahrzeit, 4 h Wanderung
Streckenprofil: Schotterpiste
Übernachtung: Naukluft Campsite
Unser Rating: 6/10
Fauna: Antilopen, Tok Tokkies, ‘Auerhuhn’-ähnliche Vögel, Klippschliefer, Pavian-Geschrei
Shopping: -
Essen: Müsli, Brot, Erdnussbutter, Banane, Snacks, Reis mit Curry-Karotten

Route bis zum Olive Trail Start. Es sind genügend Parkmöglichkeiten vorhanden. Start und Ziel ist jeweils beim Parkplatz.

Heute gehen wir wandern! Ich freue mich riesig. Bereits zuhause haben wir den Olive Trail rausgesucht und freuen uns heute diesen zu entdecken. Vom Campingplatz sind zwei Wege gut erreichbar. Ein längerer (17 km) und der etwas kürzere Olive Trail mit 10 km. Da wir wissen, dass wir nicht den ganzen Tag dafür benötigen, probieren wir auszuschlafen. In einem Camper ist das gar nicht so einfach. Das Gezwitscher der Vögel und insbesondere das Geschrei der Pavian weckt uns. Auch hören wir eine Frau kurz aufschreien - wahrscheinlich kam ein Pavian beim Morgenessen zu Besuch.

So stehen auch wir auf, kochen Kaffee und geniessen Toastbrot mit Erdnussbutter zum Frühstück. Den Camper machen wir reisefertig, lassen den Tisch und die Stühle aber auf dem Platz stehen. Wir kehren am Abend ja wieder zurück. Um 11:20 Uhr fahren wir los Richtung Gate des Campingplatzes. Kurz davor biegt ein weiterer Weg zum Olive Trail. Es gibt einen Parkplatz, auf welchem sich nur ein anderes Fahrzeug befindet. Ausgerüstet mit Trailrunningschuhen, Sonnenschutz und Wasser starten wir die Wanderung. Gemäss Beschreibung sollte der Weg uns zuerst auf ein Plateau führen und dann durch den Canyon zurück zum Parkplatz.

Wie erwartet führt der Weg zuerst stetig bergauf. Gelbe Gräser, grüne Büsche und eine scheinbar unberührte Natur soweit wir blicken. Der Weg ist gut markiert, zusätzlich haben wir die Route mit den GPS-Koordinaten offline auf unseren Handys gespeichert. Noch das Aufeinandertreffens mit der Schlange bei der Little Sossus Lodge im Kopf, machen wir uns mit lauten Schritten und Gesang frühzeitig bemerkbar. Das Plateau ist gut erreichbar und bietet uns einen atemberaubenden Blick über das gesamte Tal. Wir gönnten uns eine Trinkpause und geniessen die absolute Stille. Einmal mehr sind wir alleine unterwegs.

Zu begin des Olive Trails gings nur nach oben

Im Tal unterhalb der Erhebung in der Mitte des Bildes befindet sich der Ausgangspunkt und der Parkplatz.

Brüchige Felsen in einer spektakulären Natur

Ab dem Plateau führt der Weg langsam wieder bergab, bis wir in einem trockenen Bach-/Flussbett gehen. Links und rechts ragen steile Felswände nach oben, wir kraxeln über riesige Steine und fühlen uns wie in einer König der Löwen-Szene. Hier und da huschen einige Eidechsen über die Felsen. Das Balancieren und Springen über die grossen Felsbrocken macht unglaublich viel Spass. Manchmal müssen wir auf unserem Hosenboden rutschen, um den nächsten Stein zu erreichen.

In einem dieser steinigen Abschnitte bleibt Christian plötzlich stehen. Ein kleiner Klippschliefer läuft ihm direkt entgegen und schaut ihn mit seinen grossen Augen an. Auch ich nähere mich vorsichtig und schaue ich das leicht grimmige aber trotzdem niedliche Gesicht. Nicht grösser als ein Meerschwein kraxelt er eifrig über die grossen Felsen an uns vorbei. Leider scheint er alleine unterwegs zu sein. Wir hoffen, dass er trotzdem überlebt. Ein Highlight!

Wir kraxeln den Canyon nun weiterhin runter. Die Vegetation ist enorm eindrücklich. Obwohl alles ausgetrocknet wirkt, wachsen an einigen Stellen kleine Büsche, ab und zu gibt es etwas Wasser und mittendrin stehen wir plötzlich vor einem Baum welcher mit seinen prächtig grünen Blättern den ganzen Canyon ausfüllt. Wie grossartig sich die Natur doch anpassen kann!

Bereits bei der Vorbereitung haben wir von eine Schlüsselstelle gelesen, bei der man sich an Ketten den Canyon herunterhangeln muss. Nun kommen wir bei dieser an. Es geht einige Meter runter, unter uns ein Wasserloch, links und rechts hängen jeweils Eisenketten im Felsen, an denen man die paar Höhenmeter bewältigen kann. Für Personen mit Höhenangst ist dies eine anspruchsvolle Passage. Wir wählen die rechte Seite und bewältigen die Stelle zügig. Die Ketten bestehen den Materialtest und ich hätte mich gerne noch viel länger in der Kletterwand aufgehalten.

Der Weg führt uns nach dieser Stelle noch eine Weile über Stock und Stein, bis wir zu einem 4x4-Weg gelangen und diesem bis zum Parkplatz folgen. Viele Kothaufen von Springböcken und Pavianen liegen herum. Glücklich und erfüllt erreichen wir wieder unseren Camper, fahren zurück zur Reception und geniessen dort ein kühles Bier. Die Wanderung hat sich sehr gelohnt. Die Stille, die Natur, das Alleinsein und der aufregende Weg sind sehr empfehlenswert. Nun parken wir unseren Camper wieder auf dem Stellplatz, geniessen eine Dusche und bereits dann ein köstliches Abendessen zu. Reis mit einer hausgemachten Mischung von Karotten eingelegt in einer Curry-Sauce, welche wir vor zwei Tagen in der Little Sossus Lodge kauften.

Den schönen Tag lassen wir so ausklingen und kriechen bereits um 20:00 Uhr wieder in unsere Schlafsäcke. Morgen möchten wir früh los!

Der Rückweg führte durch ein ausgetrocknetes Flussbett, das von imposanten Felsformationen gesäumt war

Der einsame Klippschliefer

Die Schlüsselstelle von oben. Links und rechts sind jeweils die Ketten zu sehen

Annina hängt an den Ketten

Abendessen: Reis mit Curry-Karotten

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