Three Passes Trek Nepal Tag 6: Dingboche - Nangkartshang

Three Passes Trek Nepal Tag 6: Dingboche - Nangkartshang

6. Tag: Zur Akklimatisierung auf den Nangkartshang

Dingboche - Nangkartshang (eigenes Tracking via Garmin)

Start: Dingboche, 4’410m.ü.M.
Ziel: Nangkartshang, 5’083m.ü.M.
Datum: 17.03.2023
Start in Dingboche: 09:06 Uhr
Distanz: 7.29 km
Dauer: 5:11 h
Höhenmeter: 725m Aufstieg, 725m Abstieg
Höchster Punkt: 5’083.ü.M.
Veränderung der Höhenmeter zum Schlafen: -
Streckenprofil: Simpler Weg nach oben. Die letzten Meter führten über grössere Steine.
Übernachtung: Hotel Countryside, Dingboche
Wetter: frischer Schnee, wolkig, kühl
Temperatur: 11°C gemäss Anzeige in Dingboche, auf dem Nangkartshang gefühlte 3° C
Fauna: -
Essen: warmer Porridge mit Zimt und Tee zum Frühstück

Höhenprofil Dingboche - Nangkartshang (eigenes Tracking via Garmin)


Schwer sind meine Augen, als ich sie um 07:00 Uhr aufschlage. Kopfschmerzen plagten mich durch die Nacht und liessen mich mehrmals erwachen. Kaum habe ich meine Brille aufgesetzt, schweift mein Blick noch müde aus dem Fenster. Es ist kein aufmunternder Anblick und doch muss ich schmunzeln. Ein Yak sitzt draussen im Schnee, ist von Schnee bedeckt und hätte bestimmt auch nichts gegen ein paar Sonnenstrahlen einzuwenden. Ich hoffe, dass es wenigstens wohlig warm hat mit seinem dichten Haarkleid. Wieder froh um meinen warmen Schlafsack drehe ich mich darin nochmals um und probiere weiterzuschlafen. Als dies aber auch eine halbe Stunde später nicht klappt, schlüpfe ich doch rasch in meine Kleider und schaue in der Stube vorbei. In dieser ist die Kälte durchdringend. Wäre ich doch im Schlafsack geblieben. Ich bestelle eine grosse Kanne Tee sowie heissen Porridge mit Zimt.

Blick aus dem Schlafsack um 07:00 Uhr

Heutiges Frühstück: Porridge und Tee

Das schlechte Wetter kommt zu einem gar nicht so schlechten Zeitpunkt. Zur Akklimatisation bleibe ich sowieso eine weitere Nacht in Dingboche. So muss ich heute weder meinen Rucksack packen, mich besonders beeilen, noch stört es, wenn ich keine gute Sicht habe. Als einziges Tagesziel habe ich den Nangkartshang mit 5’083m.ü.M.. Dieser Aufstieg soll dazu beitragen, meinen Körper weiter an die Höhe zu gewöhnen. Bis auf Kopfschmerzen in der Nacht und morgens gelingt mir dies bisher gut.

Als die Wolken nach 09:00 Uhr sich doch noch etwas lichten, starte ich meine heutige Wanderung. Dingboche liegt direkt am Nangkartshang und so beginnt der Aufstieg dazu gleich seitlich des Dorfes. Ab 4’500m.ü.M. signalisieren immer nach hundert weiteren Höhenmetern eine Flagge und Gebetsfahnen die erreichte Höhe. Zu Beginn treffe ich noch auf einige Gruppen, alle Guides beenden ihren Ausflug aber bei 4’600m.ü.M. Warum erschliesst sich mir nicht. Ich höre, wie einige Personen gerne höher gehen möchten, der Guide dies aber jeweils ablehnt. Mich stört es ja nicht, wenn die unten bleiben.

Ich gehe bewusst sehr, sehr langsam. Bei jedem Schritt atme ich durch meine Nase tief in meinen Brustkorb ein und atme durch den Mund heraus. Mein langsames Tempo probiere ich zu halten, benötige aber trotzdem regelmässig eine kurze Pause. Mein Kopf schmerzt und ich habe Mühe, tief durchzuatmen. Ganz kurz zeigt sich die Ama Dablam bevor sie die Wolken gleich wieder verschwinden lassen. Ab ca. 4’650m.ü.M. liegt frischer Schnee, der Wind fegt eisig über den Weg. Nach einer gefühlten Ewigkeit sehe ich Gebetsfahnen im Wind flattern, klettere die letzten Meter über grössere Steine und komme zufrieden auf dem Gipfel an. Matt, Monic, die zwei Jungs aus Spanien, welche ich einige Tage zuvor in Monjo kennenlernte, sowie Till finden sich alle auf dem Gipfel ein. Ein Mann aus Polen gesellt sich ebenfalls zu uns und erzählt, wie er in wenigen Tagen den Island Peak besteigen möchte. Ich werde ihm wenige Tage später wieder begegnen.

Auf dem Gipfel ist es eisig kalt, windig, grau und bewölkt. Von einer tollen Aussicht kann heute nicht die Rede sein. Trotzdem bleibe ich etwas 35 Minuten oben, um meinem Körper etwas mit der Höhe zu schinden. Der Abstieg geht dann rasch und auch das Atmen fällt mir wieder etwas leichter.

Unten in Dingboche angekommen, führe ich zuerst meine eisig kalte Katzenwäsche durch, schlüpfe in meine ‘frischen’ Kleider und sitze wieder in die Bakery. Heute ist es da leider nicht so schön warm wie gestern. So bestelle ich gleich mal drei Liter Tee. Ich bin unglaublich dankbar, diese Wärmequelle zu haben und werde einen Liter davon abends in meine eigene Flasche abfüllen, damit ich sie als Bettflasche mit in den Schlafsack nehmen kann. In der Bakery geniesse ich die Zeit, welche ich zum Lesen finde. Um 17:30 Uhr gehe ich dann wieder in der Stube rüber, in welcher der Ofen soeben mit Yak-Dung eingeheizt wird. Rasch wird der Raum warm. Platz vor dem Ofen nehmen wieder dieselben Leute aus ganz unterschiedlichen Ecken dieser Welt, welche gestern Abend schon dabei waren. Alle sind sich hier am Akklimatisieren und da noch nicht Hauptsaison ist, sind wir eine sehr kleine Truppe, welche sich sehr gut versteht. Es ist eine wirklich schöne Runde und wieder geniesse ich den Austausch mit diesen Menschen enorm. Zum Abendessen bestelle ich heute das erste Mal nicht Dal Bhat sondern einen vegetarischen Burger mit Kartoffeln. Das Dal Bhat wäre wohl die bessere Wahl gewesen. Leider hat es im Burger mehrere nicht identifizierbare harte Stücke drin, welche den Genuss stark schmälern. Nach einigen weiteren Tassen Tee ist dann um 20:00 Uhr allgemeine Schlafenszeit. In der Kälte putzen wir uns die Zähne bevor Jede/r in seinem Zimmer verschwindet um sich rasch in den Schlafsack zu kuscheln. Es war mit den Kopfschmerzen ein anstrengender Tag und doch schliesse ich meine Augen mit sehr grosser Zufriedenheit und noch grösserer Vorfreude auf die nächste Etappe.

Weg auf den Nangkartshang

Weitere 100 Höhenmeter sind geschafft.

Der von Schnee bedeckte Weg zum Gipfel

Nangkartshang, 5’083m.ü.M.

Oben haben wir uns wieder getroffen

Ab heute gibt es täglich 3l Tee

Es wird mit Yak-Dung eingeheizt

Abendessen: Burger mit Kartofflen

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