Three Passes Trek Nepal Tag 5: Phortse - Dingboche

Three Passes Trek Nepal Tag 5: Phortse - Dingboche

5. Tag: Von Phortse geht es hoch nach Dingboche

Phortse - Dingboche (eigenes Tracking via Garmin)

Start: Phortse, 3’840m.ü.M.
Ziel: Dingboche, 4’410m.ü.M.
Datum: 16.03.2023
Start in Phortse: 07:30 Uhr
Distanz: 12.54 km
Dauer: 6:06 h
Höhenmeter: 928m Aufstieg, 435m Abstieg
Höchster Punkt: 4’320m.ü.M.
Veränderung der Höhenmeter zum Schlafen: +480m
Streckenprofil: durchgehend ein gut ausgebauter Weg
Übernachtung: Hotel Countryside, Dingboche
Wetter: sonniger, leicht bewölkter Start in den Tag. Viel Wind, ab dem Mittag ziehen die Wolken rasch auf.
Temperatur: 15°C
Fauna: Yaks, Adler, Schmetterlinge
Essen: Tibetan Bread mit Tee zum Frühstück, Masala Tee in Pangboche, Ingwertee und Zimtschnecke in Dingboche, Dal Bhat zum Abendessen

Höhenprofil (eigenes Tracking via Garmin)

Als ich kurz vor 07:00 Uhr erwache, scheint die Sonne bereits. Ich packe meinen Rucksack und frühstücke dann in der sehr kalten Stube Tibetan Bread mit Tee. Ich muss mich unbedingt bewegen - die Kälte durchdringt jede Kleiderfaser. Nachdem Tashi Lama mir noch ein Foto von Ueli Stecks Memorial zeigt, damit ich es unterwegs bei Thugla finden würde, starte ich. Die heutige Etappe führt von Phortse via Pangboche nach Dingboche. Der Weg ist wieder traumhaft schön. Ein Höhenweg, der mich hoch über dem Tal mit Sicht auf den Ama Dablam, Everest, Lhotse bis zum kleinen Dorf Pangboche führt. Ich geniesse die Sonne, die Sicht und die Ruhe. Vereinzelt kreisen Adler über mir ihre Runden. Am Ortseingang von Pangboche laufe ich an einer kleinen Lodge vorbei, bei welcher mich ein vierjähriges Mädchen auf Englisch anspricht. Die Mutter kommt dazu und offeriert mir ein Frühstück auf der Terrasse. Gefrühstückt habe ich bereits, das kleine aufgeweckte Mädchen überzeugt mich dann aber doch, dass ich für eine Tasse Masala Tee Platz nehme. Man könnte wohl von einer guten Strategie sprechen, dass die Tochter die Trekker in die Lodge lockt. Ich erfreue mich nun aber an der wärmenden Tasse Tee mit Sicht auf den Ama Dablam und Lhotse und spiele mit dem kleinen Mädchen namens Sinsinbansi Sherpa. Sie nutzt mein GPS-Gerät spielerisch für Telefongespräche, geht mit meinen Wanderstöcken auf Wanderschaft und versprüht eine unheimlich grosse Freude. Eine wunderbare Pause, welche mir noch in Lange in Erinnerung bleibt. Irgendwann verabschiede ich mich aber doch mit einer herzlichen Umarmung und laufe weiter durchs Dorf.

Fünfter Tag, viertes Tibetan Bread

Der Weg schlängelt sich links der Klippe entlang

Kantega, 6’782m.ü.M./ Thamserku, 6’608m.ü.M.

Thamserku, 6’608m.ü.M.

Kleiner Fuchs

Pangboche umgeben von Everest, Lhotse und Ama Dablam

Pangboche, 3’985m.ü.M.

Der Wind verstärkt sich, ich ziehe meinen Schlauchschal wieder bis über beide Ohren und folge nun in einem sehr gemütlichen Tempo einer Yak-Karawane. Es bieten sich nur wenige Gelegenheiten, diese auf dem schmalen Weg zu überholen. So trotte ich für eine längere Zeit hinter ihnen her und komme mit dem Hirten ins Gespräch. Mingme ist 24-jährig, arbeitet für Seven Summit Treks und ist neben seiner Tätigkeit als Yak-Hirte auch als Träger bei Bergbesteigungen unterwegs. Seine Yaks seien mit jeweils 64kg bepackt und laufe in einer Saison sechs Mal von Lukla bis in die Base Camps. Es ist schön, wie er mir in gebrochenem Englisch ein bisschen aus seinem Alltag erzählt. Scheren die Yaks aus und springen in die steilen Hänge, werden sie mit lauten Rufen und Steinwürfen wieder zurückgeholt. Ich staune, wie sie dies trotz ihrer Masse hinkriegen. Irgendwann pausieren die Yaks, ich verabschiede mich von Mingme und laufe fortan wieder alleine weiter Richtung Dingboche. Überlegte ich morgens noch, ob ich heute einen Abstecher ins Ama Dablam Base Camp machen soll, verwerfe ich unterwegs die Idee wieder. Es wären doch einige Kilometer mehr und die Wolken ziehen immer rascher auf. Etwas später komme ich zur Abzweigung nach Dingboche und so laufe ich das letzte Stück entlang dem klaren und eiskalt wirkenden Fluss Imja Khola.

Langsam ziehen die Wolken auf

Everest 8’848m.ü.M. und Lhotse, 8’516m.ü.M.

Bisschen Sahara-Feeling

Fluss Imja Khola

Traumhafte Wanderung mit Begleitung

Mingme (rechts) mit seinem Kollegen. Sie führen die Yaks bis ins Island Peak Base Camp.

Was die Träger für ihre Kunden schleppen

Dingboche, 4’410m.ü.M.

Stupas in Dingboche. Rechts führt der Weg hoch zum Nangkartshang Ri, 5’083m.ü.M.

Kurz nach Mittag erreiche ich Dingboche. Monic und Matt sitzen bereits in einer Bakery und machen mich durch das Klopfen ans Fenster auf sich aufmerksam. So nehme ich ebenfalls in der Lodge Countryside ein Zimmer, führe meine Katzenwäsche durch, wechsle in meine ‘frischen’ Abendkleider und setze mich zu ihnen in die Bakery, welche zur Lodge gehört. Dank den grossen Fenstern ist es drinnen schön warm. Ich geniesse eine Tasse Ingwertee und eine Zimtschnecke. Sie wärmen hier jedes Gebäck auf, was in der kalten Umgebung ein sehr willkommener Service ist. Irgendwann gesellt sich auch Till und das Paar, welche ich damals in Monjo kennenlernte, zu uns. Das Paar erzählt, dass sie in Namche Bazaar spontan noch einen Träger engagierten konnten, da der Rucksack für sie zu schwer war. Ein Mann aus Hong Kong ergänzt unsere Runde und erzählt von seinen Erlebnissen. Es ist schön, Geschichten aus aller Welt zu hören. Das Kaffeehaus-Feeling mit Hintergrundmusik, Kuchenduft und belebten Gesprächen auf über 4’000m.ü.M. ist irgendwie surreal und doch passt es. Irgendwann tauchen alle wieder in ihre Gedanken oder stecken die Nase in Bücher. Auch ich ziehe meinen Kindle hervor und geniesse eine gute Lektüre.

Da die Bakery unbeheizt ist, wird es irgendwann ungemütlich und ich wechsle in die Stube von der Lodge, in welcher sie soeben den Ofen mit Yak-Dung einheizen (wir befinden uns nun oberhalb der Baumgrenze, da ist Feuerholz rar). Auch heute lerne ich wieder sympathische Leute kennen. Ein Paar aus Kanada ist mit seinen 4-jährigen Zwillingsmädchen unterwegs. Sie sind mehrere Monate auf Reisen und möchten mit den Mädchen bis ins Everest Base Camp laufen. Für die Mädchen ist die Umgebung ein grosser Spielplatz, sie springen über Stock und Stein und liefen bisher die gesamte Strecke. Sie halten die Etappen kürzer und nehmen sich mehr Zeit dafür. So vieles ist möglich! Neben Monic und Matt setzt sich zudem noch der Deutschitaliener Giuseppe an den Ofen. Eine tolle Runde, die wir haben! Zum Abendessen bestelle ich wieder Dal Bhat und lasse mir, kurz bevor ich in den Schlafsack krieche, meine Flasche mit heissem Wasser auffüllen. Es geht ein wunderschöner Tag mit sehr vielen schönen Begegnungen und tollen Eindrücken zu Ende und während ich diese nochmals Revue passiere, schneit es draussen und ich schlummere in wenigen Minuten ein.

Warme Zimtschnecke mit Ingwertee

Wasser kochen über der Baumgrenze

Till in der Bakery der Countryside Lodge. In der Lodge kann man Bücher lassen oder auch eins mitnehmen.

Gemütliche Runde vor dem warmen Ofen

Three Passes Trek Nepal Tag 6: Dingboche - Nangkartshang

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Three Passes Trek Nepal Tag 4: Namche Bazaar - Phortse

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