Namibia Tag 5: Klein Aus nach Kolmanskop, Lüderitz und Diaz Spitze (Tagesausflug)

Namibia Tag 5: Klein Aus nach Kolmanskop, Lüderitz und Diaz Spitze (Tagesausflug)

Start: Klein Aus Vista Campsite
Ziel: Kolmanskop, Lüderitz, Diaz Spitze
Region: Kharas
Distanz: 110 km, 15 km, 140 km
Dauer: 1 h 15min bis nach Kolmanskop, 15 min nach Lüderitz, 30 min zum Diaz Point, 2 h zurück nach Klein-Aus
Streckenprofil: Geteerte Strasse, rund um die Lüderitz-Halbinsel Schotterpiste
Übernachtung: Klein-Aus Vista Campsite
Unser Rating: 7/10
Fauna: Namib Wildpferde (Wüstenpferde), Strauss, Seehunde, Pinguine
Shopping: -
Essen: Müesli, Brot, Erdnussbutter, Banane, Snacks, Abendessen im Campsite Restaurant

Route zum Kolmanskop

Unseren Campingplatz Klein Aus Vista haben wir unter anderem aufgrund seiner Lage gewählt. Um die Westküste zu erkunden, bietet sich die Übernachtung sehr gut an. Heute machen wir einen kleinen Tagestrip nach Lüderitz. Da dies nicht weit entfernt ist, starten wir sehr gemütlich in den Tag. Während unseres Frühstücks beobachten wir die Webervögel, wie sie in ihr riesiges Nest rein- und rausfliegen.

Irgendwann sind wir abfahrtsbereit und starten Richtung Kolmanskop. Auf dem Weg dorthin bietet sich die Gelegenheit, die wilden Pferde in Garub zu beobachten. Diese Pferde wurden einst von europäischen Siedlern in das südliche Afrika importiert. Wir haben keinen Zwischenstopp eingelegt, da wir mehr Zeit in Lüderitz verbringen möchten. Wilde Pferde haben wir aber auch unterwegs gesehen. Die Strasse nach Lüderitz ist geteert und in einem Zustand, der selbst die meisten Autobahnen in Europa übertrifft. Entsprechend haben wir heute eine äusserst angenehme, komfortable und ruhige Fahrt.

Perfekte Strasse nach Kolmanskop

Güterzug in der Wüste

Kolmanskop, ein von Sand überzogenes Dorf, war einst das Zentrum des deutschen Diamantenabbaus. Im Jahr 1956 zogen die letzten Einwohner fort und seither holt sich die Wüste zurück, was ihr gehört. Noch heute sind Überreste der europäischen Architektur und den Annehmlichkeiten wie einem Ballsaal oder einer Kegelbahn vorhanden. Gegen ein kleines Eintrittsgeld darf man sich diese Überreste anschauen. Für alle Fotografie-Enthusiasten lohnt es sich, einen Stopp einzulegen. Es gibt auch ein kleines Café und einen Souvenirshop. Das heutige Wetter ist garstig und obwohl es 15 °C sind, ist der starke Wind besonders fies. Wir sind froh, nach gut 45 min. im schützenden Auto weiterfahren zu können Richtung Lüderitz. Die Fahrt dahin Lüderitz dauert etwa 15 Minuten.

Das Haus des Lehrers steht im Vordergrund

Baden in Sand

Altes Offiziershaus in Kolmanskop

Alte Kegelbahn in erstaunlich gutem Zustand

Die Wüste holt sich alles zurück

Route nach Lüderitz, Diaz Spitze und Grosse Bucht

Lüderitz lassen wir erst noch rechts liegen und fahren direkt weiter zum 20 km entfernten Leuchtturm (Diaz Point). Dieser Leuchtturm an der Spitze der Halbinsel erinnert an den portugiesischen Seefahrer Bartolomeu Diaz, welcher im Jahr 1487 hier als erster Europäer an Land ging und eines seiner mitgebrachten steinernen Kreuze für die portugiesische Krone aufstellte. Heute kann man dort eine Nachbildung sehen. Es gab wohl mal eine Brücke, über die man zum Diaz Point gelang, heute sind nur noch Fragmente davon übrig. Der Wind und die Wellen haben den Grossteil mitgenommen. Wir wagen es trotzdem, von Stein zu Stein zu springen und erreichen so den Aussichtspunkt. Von diesem Felsvorsprung haben wir eine tolle Sicht auf den Atlantik sowie auf die Küste. Das Wetter ist garstig und rau, der Wind peitscht über die Wellen und das Wasser spritzt uns bis ins Gesicht. Den vielen Robben draussen auf den Felsvorsprüngen scheint das nichts auszumachen. Der wilde Atlantik macht mir mächtig Eindruck. Die klimatischen Bedingungen sind hier völlig anders als in Kolmanskop oder unserem gemütlichen Klein Aus-Vista Campsite.

Nach einem kurzen Spaziergang am Strand (der mit Muscheln übersät ist) fahren wir weiter Richtung bis zur grossen Bucht. Auch hier toben die Wellen und in der Ferne können wir sogar Pinguine sehen. Ein bisschen durchgefroren treten wir unsere Rückreise an. Nun nehmen wir uns noch Zeit, durch Lüderitz zu fahren. Lüderitz ist eine kleine Ortschaft, die in einer Bucht liegt. Campingplätze gibt es auch hier, wir sind heute aber froh, dass wir zurück zu unserem windstillen Campingplatz fahren können. Bei der Rückfahrt entdecken wir wieder Wilde Pferde, einen kleinen Strauss als auch einen toten Strauss am Strassenrand.

Zurück beim Campingplatz geniessen wir auf der Terrasse mit herrlicher Aussicht ein kühles Bier und ein Cider. Wir nutzen das WLAN, um unsere nächste Unterkunft zu buchen. Eine Familie aus Deutschland setzt sich neben uns in die Lounge und wir kommen rasch ins Gespräch. Der ältere Herr erzählt, wie er bereits den Jakobsweg und sogar von Zuhause bis nach Rom gelaufen ist. Seine Augen strahlen beim Erzählen seiner Geschichte und ich könnte stundenlang zuhören.

Für 18:30 Uhr haben wir im Restaurant des Campingplatzes reserviert. Das Restaurant ist sehr liebevoll eingerichtet. Zur Vorspeise bestellen wir eine Fischsuppe und Lachs mit Avocadomousse. Als Hauptspeise wählen wir Buttery Chicken mit Reis, Naan und Gemüse sowie ein Beef Stew. Beides ist sehr lecker und die Portionsgrössen mehr als grosszügig. Kostenpunkt für unseren ersten Restaurantbesuch inkl dem Aperitif und zwei Gläser Wein: 641 N$ (ca. CHF 38). Wir geniessen den tollen Service, den guten südafrikanischen Wein und fahren anschliessend zurück zu unserem Stellplatz. Zwei Minuten später steht unser Bett bereits und wir müssen nur noch in die Schlafsäcke kriechen. Es ist ja auch bereits 22:00 Uhr. Richtig spät!

Diaz Point mit kaputter Brücke

Diaz Point mit dem Flamingos im Vordergrund

Raue See und garstiges Wetter

Leuchtturm auf der Lüderitz Halbinsel

Rund um den Diaz Point gibt es viel zu sehen und zu erkunden. Die Fauna und Flora waren überraschend interessant. Während unserer Wanderung entlang der Klippen beobachteten wir unter anderem Flamingos und Seelöwen. Ausserdem kann man mit dem Auto noch viele weitere Wege befahren und mehr von diesem Küstenabschnitt sehen. Nach etwa 2 Stunden waren wir jedoch bereit, den Rückweg anzutreten, da das Wetter nicht mitspielte.

Und noch mehr Flamingos

Wie bereits erwähnt, befand sich die Strasse in makellosem Zustand, und die Kilometer verstrichen wie im Fluge obwohl es etwas 140 km waren. Da das Personal auf dem Campingplatz äusserst zuvorkommend war, hatten wir vor unserer Abfahrt ein Abendessen reserviert. Da wir den ganzen Tag über kaum etwas Gescheites gegessen hatten, waren wir sehr gespannt darauf, wie das Essen sein würde. Wir wurden höflich zu unserem Tisch geführt, der Raum und die Aussicht waren perfekt. Wir kamen genau zum Sonnenuntergang an. Die rote afrikanische Sonne hüllte alles in einen sanften Schleier.

Ausblick vom Restaurant im Klein Aus Vista Hauptgebäude

Das Essen und der Wein waren ebenfalls sensationell - wirklich sehr empfehlenswert. Leider erinnern wir uns nicht mehr genau an die einzelnen Gerichte und Weine, die wir genossen haben. Wir sassen noch lange dort und liessen die ersten Tage unserer Reise Revue passieren. Beide waren wir überrascht, wie viel wir schon gesehen hatten, und wie entspannt wir uns fühlten.

Essen im Klein Aus Vista Restaurant

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