Namibia Tag 4: Amanzi River Camp (Orange River) - Klein Aus
Start: Amanzi River Camp
Ziel: Klein Aus Vista
Region: Kharas
Datum: 23.08.2022
Distanz: 320 km
Dauer: 3 h 30 min
Streckenprofil: Bis kurz vor Rosh Pinah Schotterpiste, danach ist die Strasse geteert
Übernachtung: Klein Aus Vista
Unser Rating: 7/10
Fauna: Antilopen, Zebras, Sträusse, Paviane, Klippschliefer, wilde Pferde, Schreiseeadler, Fischadler, Damarasegler, Weissbrustkormoran, Sporngans, Graureiher, Stone’s grasshopper
Shopping: Bei der Puma Tankstelle in Aus gibt es einen Shop
Essen: Müesli, Brot, Erdnussbutter, Banane, Abendessen im Restaurant
Bei mittlerweile angenehmen Temperaturen erwachen wir unter Vogelgezwitscher. Direkt am Orange River im Amanzi River Camp bereiten wir unser Frühstück zu und freuen uns über die ersten Tierbeobachtungen. Mit dem Fernglas sichten wir etliche Vögel, welche sich auf den Felsen hoch über dem Orange River aufhalten. Es ist ein echt lauschiges Plätzchen direkt am Fluss und wir geniessen das Schauspiel während unseres Frühstücks in vollen Zügen.
Nach dem ausgiebigen Frühstück, ausreichend Instant-Kaffee und einer herzlichen Verabschiedung der Besitzerin setzen wir unsere Reise auf der Straße C13 in Richtung Norden mit dem Ziel Klein Aus fort. Die C13 gilt als eine der schönsten Schotterpisten in Namibia. Anfangs verläuft sie entlang des Orange River und führt dann durch hügeliges Gelände. Das Vorhandensein von so viel Wasser in dieser Wüstenregion ist wirklich spektakulär und zieht nicht nur Menschen, sondern auch unzählige Tiere an. Bereits zu Beginn begegnete uns eine grosse Gruppe Paviane, die mit ihren Jungtieren die Strasse überqueren. Neben der hügeligen Strasse gibt es viel zu sehen und wir stoppen immer wieder, um die Natur zu geniessen. Nach gut einer Stunde biegen wir bei Sendelingsdriff nach rechts ab, während der Fluss weiter Richtung Westen fliesst, bevor er dann in Alexander Bay in den Atlantik fliesst. Die Umgebung wechselt schlagartig. Bis auf einzelne Köcherbäume gibt es nichts Grünes mehr zu sehen. Orange, Rot, Gelb und Brauntöne sind nun die herrschenden Farben und wir erwägen, ob wir allenfalls auf dem Mars gelandet sind. Die Strassen werden schmaler und das Fahren macht unheimlich Spass.
Gegen 15:30 Uhr empfängt uns die Klein Aus Vista-Anlage mit einem wunderschönen Hauptgebäude, einer Terrasse und zahlreichen gepflegten Wüstenbüschen und Blumen. Der parkähnliche Eingangsbereich ist sehr liebevoll gestaltet. Christian war bereits einmal hier, hatte aber damals keinen Platz bekommen. Dieses Mal haben wir zwei Tage zuvor reserviert. Die Mitarbeiter an der Rezeption sind äusserst freundlich, und der Check-in verläuft sehr professionell. Die wenigen Campingplätze befinden sich etwa 5-10 Minuten Fahrt vom Hauptgebäude entfernt auf einem Hügel zwischen zwei 'Bergen.
Wir machen uns einen kurzen Überblick über unseren heutigen Stellplatz, füllen unsere Wasserflaschen und brechen dann zu einer kleine Wanderung zum Stone Horse Viewpoint auf. Die Wanderung erscheint zunächst unspektakulär, überrascht uns beim Viewpoint dann aber mit einem genialen Ausblick. Vom Stone Horse Viewpoint aus kann man runter auf ein Kunstwerk blicken. Es liegen über 4’000 weisse Steine in Form eines galoppierenden Pferdes am Boden. Diese Steine wurden im Jahr 2019 angeordnet, um auf den schwindenden Bestand der Namib Wildpferde (Wüstenpferde) aufmerksam zu machen.
Wir steigen noch etwas weiter hoch. Der Rundumblick ist atemberaubend, die Gegend in ihren Wüstenfarben einzigartig, und so setzen wir uns (einmal mehr) ganz alleine auf die Steine und geniessen die Stille. Zumindest solange, bis ich laut den Song Circle of Life (König der Löwen) anstimme. Langsam geht die Sonne unter und das ganze Land leuchtet golden. Na, wenn das nicht wie im Film König der Löwen ist! Ich bin nur noch sprachlos und geniesse den Moment. Nachdem wir auf den Felsen rumgekraxelt sind, laufen wir langsam wieder zurück zu unserem Campingplatz.
Mit grossem Hunger bereiten wir unser Abendessen zu (Reis mit Hackfleisch, Tomatensauce und Mais) und spielen bis in die Nacht Rummy. Nun kühlt es doch wieder ab und so kriechen wir um 21:00 Uhr in unsere Schlafsäcke. Unter einem klaren Sternenhimmel und in absoluter Stille driften wir in unseren Schlaf.