Kungsleden Tag 4: Tjäktja - Sälka
Strecke: Tjäktja - Sälka
Länge: 12km / circa 5 Stunden unterwegs
Streckenprofil: über den Tjäktjapass (1'150 m.ü.M.)
Übernachtung: unterhalb der Sälkastuga
Hütte: Sälka mit Sauna, kleinem Shop und dem liebsten Hüttenwart
Wetter: früh morgens noch Schnee, danach Wind
Fauna: Rentiere
Flora: über den Pass ist es karg und steinig - danach öffnet sich ein grünes Tal mit Flüssen und Beeren
Wanderer: fast keine - an einer Hand zählbar
Temperatur: morgens noch kalt, ich hatte Glück und immer Rückenwind
Essen: Kellogg's, Kaffee, Schokoladenriegel, Traubenzucker, Zimtschnecke, dunkles Brot, Schinken, heisse Schokolade
Highlight: der kuschligste Empfang von Hündin Simba bei der Sälkastuga
Empfehlung: bei der Sälkastuga in die Sauna und danach ein eiskaltes Bad im Fluss geniessen
Wunderbar ausgeruht nach der Nacht in der Hütte, stärke ich mich früh morgens in der Küche mit meinen letzten Kellogg's (nächstes Mal muss mehr Frühstück mit!). Ich sehe es schon durchs Fenster - Schnee! In der Nacht war es gemäss Hüttenwart -5° Celsius. Ich freue mich aber richtig drauf, im Schnee zu laufen! Heute geht es über den Tjäktjapass. Bis auf die Passhöhe laufe ich nur noch auf Steinen. Durch Schnee und Wind erreiche ich diesen und freue mich, diese Etappe des Kungsledens geschafft zu haben. Irgendwo soll es hier Handyempfang geben, ich bin aber viel zu motiviert und laufe talwärts. (Auch gibt es eine kleine Hütte, falls es mal etwas fest stürmen sollte).
Vom Pass führt der Weg nun angenehm (mit Rückenwind - juhu) ins Tal. Immer wieder sichte ich Rentiere, welche mich total ignorieren. In der Hoffnung ein Rentiergeweih zu finden, laufe ich etwas abseits vom Kungsleden. Glück habe ich nicht. VIelleicht morgen. Früher als erwartet, erblicke ich zwei Schilder: Bastu & Shop in 300 Metern. Was für eine Freude, nach einem Tag im Schnee und Wind.
Von der Hündin Simba werde ich herzlich begrüsst. Sie freut sich über die Streicheleinheiten. Bei der Stuga treffe ich auf eine Deutsche, welche nach drei Wochen Trekking durch Sumpf eine ganz fies aussehende, entzündete Blase an der Ferse hat. Wir freuen uns über Zimtschnecken vom Hüttenwart und eine heisse Schokolade. Der Hüttenwart (leider weiss ich seinen Namen nicht mehr), übt mit einer Engelsgeduld sogar etwas schwedisch mit mir. Danach baue ich wieder mein Zelt auf. In der Hüttenküche esse ich zu Abend - dunkles Brot und Schinken aus dem Shop. Über die Gesellschaft freut sich Anders, ein Schwede, welcher sieben Tage alleine (abseits des Kungsledens) unterwegs war. Er hat viel zu erzählen! Auch ein Paar aus Israel gesellt sich zu uns. Daraufhin ist es endlich Zeit für den Saunabesuch! Die Frauensauna ist, da die deutsche Gruppe auch angekommen ist, bis zum letzten Platz besetzt. Es wird aufgeregt geplaudert, kaputte Füsse gezeigt und nackt in den Fluss gesessen. Einfach wunderbar.
Ich kuschle nochmals etwas mit Simba, mache mir eine heisse Schokolade und schlüpfe dann mit einer wohligen innerlichen Wärme in meinen Schlafsack.