Kungsleden - Packliste

Kungsleden - Packliste

Was brauche ich alles für sieben Tage Trekking auf dem Kungsleden? Und insbesondere: was kann ich zu Hause lassen? In meiner Vorbereitungszeit waren dies die grössten Fragen. Ich habe stundenlang recherchiert, etliche Packlisten durchgelesen, nach Produkten gesucht, welche noch ein paar Gramm leichter sind, und das Personal im Outdoorshop ganz schön beschäftigt. Bis am Abend vor meiner Reise feilte ich an meiner Packliste. Rückblickend ist es fast unglaublich, aber ich hatte tatsächlich nichts unnötiges dabei. Auch vermisste ich nichts (ausser mehr Schokolade). 

Kommen wir also zu meiner Packliste. Auch hier war ich wieder unendlich dankbar für all die Leute, welche ihre Packlisten online stellten und mir so ein paar Ideen gaben. Fast schon etwas fanatisch habe ich jedes einzelne Stück gewogen. Ich probierte natürlich so wenig Gewicht wie möglich tragen zu müssen - habe aber sicher ein paar Kompromisse gemacht.

Packliste Kungsleden

Voilà hier findet ihr meine vollständige Liste: Packliste Kungsleden

Die Seite LighterPack ist echt toll um die Übersicht zu behalten. Ich kam auf ein Totalgewicht von knapp 16kg. Da war alles dabei von der ganzen Kleidung die ich am Leib hatte (3kg) und allem im Rucksack. Knapp 3kg davon waren Lebensmittel. Hätte ich jeweils in den Hütten geschlafen, hätte ich noch einige Kilos mehr einsparen können. Zum Glück tat ich dies aber nicht und genoss meine Nächte in meinem kleinen Palast aka MSR Hubba Hubba NX.

Rucksack / Schlafen

Der Rucksack ist sehr bequem zum tragen, hat tolle Aussenfächer, eine Regenhülle die nie etwas durch liess und auch eine optimale Grösse. Einzig ein Fach beim Hüftgürtel wäre praktisch gewesen. Ich schwankte anfangs noch zwischen diesem und einem 50l Rucksack. Beim 65l konnte ich aber komplett alles in den Rucksack packen und war beim Regen froh, dass nichts ausserhalb des Rucksacks hing. Den Müllsack verwendete ich als Liner - trocken blieb alles.

Das MSR Hubba Hubba NX war mein Palast. Natürlich war es grosser Luxus den Platz eines zwei Personenzeltes für mich alleine zu haben. Für zwei Personen finde ich das Zelt mit grossen Rücksäcken zu knapp (oder es wird noch ein Vorzelt montiert). Alleine hatte ich natürlich enorm viel Platz und alles schön im trockenen. Extra ein neues Zelt für meine Singletour zu kaufen kam nicht in Frage. Nass oder undicht wurde auch ohne Footprints nichts. Und ja der Aufbau ist so simpel und schnell wie sie es versprechen. Das Aussenzelt hatte ich in der Nacht immer drüber. Bis dahin genoss ich aber jeweils die Aussicht ohne Überwurf. Auch als es in einer Nacht unheimlich fest stürmte blieb mein leichtes Zelt trocken und standhaft am Boden. 

Sehr lange habe ich überlegt, was für eine Komfortzone ich beim Schlafsack wohl brauche. Meine Wahl fiel auf den Blue Kazoo von The North Face. Mit einer Komforttemperatur von -7°C lag ich völlig richtig. Ich konnte jeweils nur leicht bekleidet reinkuscheln und hatte nie kalt. Jeden Tag freute ich mich schon auf meinen Kuschelschlafsack. Auch ist genug Platz da, um sich im Schlafsack umzudrehen.    

Kleidung

Da hat sich die gute Vorbereitung gelohnt. Mit jedem Kleidungsstück war ich (sehr) zufrieden. Ob die Salomon Wanderschuhe, meine Hose, welche sogar einiges an Regen abhielt, oder die lange Haltiunterwäsche. Ein grosser Fan wurde ich von den Icebreaker Merinoshirts. Sehr leicht, angenehm und schnell trocknend. Ich hatte zwei dabei und stank auch am letzten Tag nicht. Sehr positiv überrascht war ich auch vom Icebreaker Merino BH. Stundenlang jeden Tag getragen, roch er nie unangenehm.

Die Armlinge habe ich mir erst ein Tag vor Abreise gekauft. In der Fahrradabteilung zu finden, sind diese einfach perfekt fürs Wandern / Trekking. Ich trug sie jeden Tag (auch abends) und war sehr dankbar für die wärmende und vor dem Wind schützende Eigenschaft. Und Wind gab es mehr als genug. Die kommen ab jetzt immer mit.

Ein Muss sind gute Handschuhe, eine warme, windschützende Mütze und mindestens ein Schal. Ich mag die von Buff sehr. 

Auch bei den Socken setzte ich auf Merino und bin immer noch begeistert. Sie trocknen sehr schnell, wärmen und nehmen keinen unangenehmen Geruch auf. Ich hatte zwei zum wandern dabei und ein Paar für am Abend. So konnte ich jeweils täglich wechseln (wie bei der Unterwäsche und den Shirts). 

Meine Marmot Hardshelljacke erwies ebenfalls Topdienste. Kein Tropfen kam durch. Auch ging sie trotz dem Rucksackgewicht nicht kaputt (was mir jemand vor dem Trip prophezeite). Die Regenhose brauchte ich nie. Mit der Haltihose unter der Salewatrekkinghose wurde ich auch bei starkem Regen nicht nass. 

Luxusstücke
Meine Haglöfs Daunenjacke und Fleecejacke waren sicherlich etwas Luxus. Die Fleecejacke hatte ich eigentlich für tagsüberg eingeplant - das Merinoshirt und das Halti Longsleeve gaben mir aber immer genug warm. Abends war es dann purer Luxus etwas kuschliges dabei zu haben. Und die Daunenjacke gab einfach unglaublich warm, wenn ich in der Nacht nochmals aus dem Zelt musste. Mitnehmen würde ich sie wieder. Die Odlohose zum Schlafen hätte ich theoretisch auch zu Hause lassen können. Es war aber schön, nach einem langen Tag doch noch etwas anderes anziehen zu können. Mein Teddybär war natürlich auch nicht "notwendig". Trotzdem würde ich ihn wieder einpacken - so war ich doch nicht ganz alleine im Zelt.

Küche & Nahrungsmittel

Mit dem Kocher und auch der Pfanne war ich rundum zufrieden. Den Spiritus habe ich im Intersport Kiruna gekauft. Ein Deckel wäre sicher nützlich, das Wasser kochte aber auch so immer sehr schnell. Das Essen habe ich sowieso immer schon ins kalte Wasser gegeben und war dann immer innert wenigen Minuten ready. Der Light-My-Fire Löffer/Gabel/Messer war gut - da Plastik, fand ich den Geschmack aber nach ein paar Tagen etwas unangenehm. Die Trinkflasche war genial. Mit Karabiner aussen am Rucksack zu befestigen und ultraleicht. Nächstes Mal würde ich noch etwas zum Spülen für den Topf mitnehmen. Der war nach ein paar Tagen nicht mehr ganz so sauber zu kriegen.

Meine Lieblinge waren die Schokoladenbananenbread und Blaubeerriegel. Zum Frühstück gab es jeweils Kaffee mit Milchpulver und Kellogg's. Da muss ich nächstes Mal etwas mehr mitnehmen. Ich werde generell mehr selber vorbereiten anstatt nur diese Fertiggerichte zu essen. Einiges schmeckte leider gar nicht. Gut war aber das Apfel-Aprikosen Kompott und die Reisgerichte von Adventure Food. Den Müesli Mix & Vegetable Hot Pot musste ich leider wegleeren. Das ging einfach gar nicht. Tagsüber gab es die Energieriegel und abends eine warme Mahlzeit.

Annina Berweger Kungsleden

Hygiene & erste Hilfe

Ganz toll sind die Wilderness Wash Tücher. Die kommen ab jetzt immer mit. Von jemanden habe ich den Tipp bekommen, als Vorbeugung von Blasen Hirschtalg zu verwenden. So habe ich schon eine Woche vor dem Trekking morgens und abends meine Füsse jeweils damit eingegecremt. Auf dem Kungsleden dann ebenfalls täglich und ich habe tatsächlich keine Blasen bekommen. Ob es daran lag weiss ich natürlich nicht - angenehm ist es aber so oder so.

Womit ich etwas zu kämpfen hatte, war in den letzten Tagen mit den grossen Zehen. Die wurden wohl nicht mehr richtig durchblutet, was ich heute noch merke. Compeed Pflaster werde ich wieder mitnehmen. Da waren auch ein paar Wanderer froh, dass ich ihnen ein paar schenkte. Was ich vergass war Tape. Nach den 22km am zweiten Tag zwickte meine Achillessehne. Ein ganz lieber Engländer schenkte mir dann etwas Tape zum stabilisieren, womit es sich schon viel besser lief.

Elektronik & Sonstiges

Geplant war, dass ich meine Geräte (Handy, GoPro, iPod) mit der Powerbank aufladen könnte. Blöderweise hatte ich die aber am Flughafen im Rucksack aufgegben. Die Flughafenpolizei Zürich hat sie dann weggenommen. So rannte ich am ersten Tag früh morgens von Shop zu Shop in Kiruna um eine Powerbank zu finden. Es gab dann welche mit 3000mAh. Ich schaffe es nur eine ganz voll aufzuladen bevor die Bahn nach Abisko abfuhr. Gereicht hat es aber.

Fotos habe ich nur mit dem iPhone 6 und der GoPro gemacht. Ich habe mir ewigs überlegt, ob ich meine Canon 60D mitnehmen soll. Mich aber gegen das Gewicht entschieden und war auch froh darüber. Sonst wären es nochmals 1.5kg mehr gewesen. Auch hätte ich sie bei diesem regnerischen Wetter wohl nicht oft hervorgeholt. Das iPhone hielt bis am letzten Tag im Flugmodus durch. Für die GoPro hatte ich drei Akkus dabei. Einmal habe ich sie aufgeladen. Ich machte damit über 100 Fotos und knapp zwei Stunden Videoaufnahmen.

Das Kindle war natürlich Luxus. Als Leseratte verschlang ich aber doch drei Bücher und würde es daher wieder mitnehmen. Mit dem iPod habe ich dann nur an einem Abend bisschen Musik gehört und am letzten Tag circa zwei Stunden Podcasts.

Ein Muss ist die Karte vom Gebiet. Ich habe am Flughafen Stockholm meine geplante Route mit allen wichtigen Informationen eingezeichnet.

Eine gute Planung ist essenziell. Nimm dir genug Zeit um die passende Kleidung auszuprobieren, den Rucksack zu testen, deine Komfortzone beim Schlafsack herauszufinden und auf unnötiges zu verzichten.

Kungsleden Tag 1 : Abisko - Abiskojaure

Kungsleden Tag 1 : Abisko - Abiskojaure

Kungselden - FAQ

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