Three Passes Trek Nepal Tag 9: Chukhung - Kong Ma La Pass - Lobuche

Three Passes Trek Nepal Tag 9: Chukhung - Kong Ma La Pass - Lobuche

Chukhung - Kong Ma La Pass - Lobuche (eigenes Tracking via Garmin)

Der erste von drei Pässen
(eigenes Tracking via Garmin)

Start: Chukhung, 4’749m.ü.M.
Ziel: Lobuche, 4’910m.ü.M.
Datum: 20.03.2023
Start in Chukhung: 06:00 Uhr
Distanz: 12.41km
Dauer: 8:24h
Höhenmeter: 1’018m Aufstieg, 807m Abstieg
Höchster Punkt: 5’535m.ü.M.
Veränderung der Höhenmeter zum Schlafen: +161m
Streckenprofil: Aufgrund des Schnees war der Weg nicht gut erkennbar. Bis zur Passhöhe steile, schmale Wegstücke, vom Pass ging es rutschig runter. Gletscherüberquerung auf Steinen.
Übernachtung: New EBC-Camp, Lobuche
Wetter: Neuschnee, trocken, wolkig
Temperatur: 10° C
Fauna: diverse Vögel
Essen: Haferkekse & Snickers unterwegs, vegetarische Nudelsuppe am Nachmittag und vegetarische Nudeln zum Abendessen

Höhenprofil Chukhung - Kong Ma La Pass - Lobuche (eigenes Tracking via Garmin)


Heute erwartet mich der Pass Kong Ma La. Mit grosser Freude weiterzulaufen und auch etwas Ungewissheit, wie die Schneesituation auf 5'535m.ü.M. sein wird, starte ich um 06:00 Uhr ohne Frühstück. Zusammen mit Monic und Matt suchen wir zuerst den Einstieg, finden ihn dann aber hinter Chukhung. Es ist nicht sonnig, die Berge sehen wir aber gestochen scharf. Die Ama Dablam zeigt sich wieder ohne Wolken. Nach wie vor ein atemberaubender Anblick. Den Blick ins wolkenverhangene Tal schweifend erkennen wir gerade noch Dingboche.

Der Weg führt uns bergauf, unser Tempo ist langsam, aber konstant. Das nächste Wegstück Stück scheint steil nach oben zu führen. So setzen wir uns mit Aussicht auf einen Eisfall und geniessen eine kurze Trink- und Verpflegungspause. Gestern Abend habe ich in Chukhung noch Haferkekse gekauft, die ich nun enorm geniesse. Gestärkt packen wir unsere Rucksäcke wieder auf den Rücken und starten in das steile Wegstück. Für mich ist dies der bisher anstrengendste Wegabschnitt. Die Sonne schweisstreibend im Rücken, ein schmaler schneebedeckter Weg, kniehohe Tritte, ca. 11 kg auf dem Rücken und dies auf über 5'000m.ü.M.. Ich fühle mich fit, habe aber Mühe tief zu atmen.

06:00 Uhr

Monic und ich vor der Ama Dablam

Ama Dablam, 6’814m.ü.M.

Vor meinem Lieblingsberg

Wanderung mit Blick auf die Ama Dablam

Monic und Matt vor der Ama Dablam

Blick ins Tal

Wir überholen ein paar andere Wanderer. Beim Blick zurück erkenne ich einen gelben Rucksack in der weissen Landschaft. Giuseppe ist nur noch wenige Meter hinter uns. Der steile Abschnitt mündet in eine Ebene, in der wir uns gleich mal verlaufen. Irgendwann bemerken wir, dass wir da nicht weiterkommen und drehen um. Das passiert, wenn man nur den Fussspuren im Schnee statt der Karte/dem GPS folgt. Auf dem richtigen Weg wandern wir zur nächsten Ebene hoch. Trotz der Wolken haben wir eine grandiose Aussicht. Ich erkenne nun den Chukhung Ri, unter dessen Gipfel ich vor zwei Tagen noch stand. Es ist toll, mittlerweile einzelne Gipfel benennen zu können und sie jeweils wiederzuerkennen. Ich schreite über den Kong Ma Gletscher (nur dank der Karte weiss ich, dass ich mich auf einem Gletscher befinde) und erkenne nun den Kong Ma La-Pass. Weit oben wehen die bunten Gebetsfahnen im Wind. Am Fusse des Passes liegt der zugefrorene Kong Ma La See. Den Weg zum Pass probiere ich aus der Ferne auszumachen. Vergeblich. Dann erkenne ich Giuseppe mit seinem gelben Rucksack und kann beobachten wie er in die Wand einsteigt und sich zur Passhöhe bewegt. Danke! So begebe ich mich zum Einstieg und brauche in den ersten Metern beide Hände, da der Boden mit vielen Steinen rutschig ist. Konzentriert gehe ich langsam hoch und höre bereits in der Ferne und Giuseppe und Josh. Sie empfangen mich um 11:00 Uhr auf der Passhöhe (5’535m.ü.M.) mit lautem Applaus. So schön sie da oben wieder anzutreffen. Welchen Weg Josh nahm, ist mir heute noch schleierhaft. Er startete nach mir in Chukhung, überholte uns aber nie.

Ama Dablam, 6’814m.ü.M.

Blick zurück zu den hohen Eiswänden

Kong Ma La See und Kong Ma La Pass

Monic und Matt mit Sicht auf den Kong Ma La See und den Pass mittig im Hintergrund

Man finde den Weg. Oben links die Passhöhe Kong Ma La

Kurz vor der Passhöhe

Der erste Pass ist geschafft.

Kong Ma La Pass

Blick vom Kong Ma La Pass Richtung Chukhung

Das Gefühl, den ersten Pass erreicht zu haben, ist grossartig. Was für ein Aufstieg. Kurze Zeit später erreichen auch Monic und Matt die Passhöhe. Natürlich nehmen wir sie herzlich und laut in Empfang. Nach wie vor ziehen Wolken vorüber, doch auch die Sonne und sogar etwas blauer Himmel lassen sich blicken. Ein wunderbarer Moment. Ich geniesse ein paar Haferkekse, trinke und nehme den Abstieg schon mal in Augenschein. Steil geht es über einen schneebedeckten Weg runter. Micro Spikes hätte ich zwar im Rucksack, ziehe sie aber nicht an. Hätte ich doch. Der Schnee ist doch bereits ziemlich rutschig und ich muss mich konzentrieren, ohne auszurutschen, runter zu kommen. Josh, der sich als Speedy Gonzales entpuppt, ist schon nach wenigen Minuten wieder weg. Giuseppe und ich gehen im selben Tempo und laufen zusammen bis nach Lobuche. Unser Tagesziel konnten wir bereits von der Passhöhe aus erkennen. Neben dem Abstieg trennt uns der gewaltige Khumbu Gletscher von der Siedlung. So gehen wir stets bergab, bis wir in eine Vertiefung kommen, von welcher es wieder hoch zum Gletscherrand geht.

Aussicht vom Kong Ma La Pass - Lobuche liegt in der Sonne

Abstieg zum Khumbu Gletscher

Kurz vor dem Khumbu Gletscher

Der Khumbu-Gletscher macht mir mächtig Eindruck. Er ist mit 12 km zwar nicht sonderlich lange, an gewissen Stellen aber bis zu einem Kilometer breit und natürlich berühmt aufgrund seines gefährlichen Eisbruches, welchen Bergsteiger des Everests und Lhotse durchschreiten müssen. Giuseppe und ich haben zuerst etwas Mühe, den richtigen Einstieg zu finden. GPS und eine Karte helfen uns aber. Auf Wegmarkierungen ist bei diesem Abschnitt wenig Verlass. Ich erkenne knapp zwei oder Stangen, die ich als Signalisation interpretiere, bei schlechtem Wetter wären die aber nicht zu erkennen. Auf diesem Abschnitt ist der Gletscher von kleinen und riesigen Steinen bedeckt, hin und wieder schauen aber Gletscherseen und blanke weisse oder blau schimmernde Eiswände hervor. Ich spüre und höre, wie er lebt. Steine poltern runter, es quietscht und ächzt. Hier ist Bewegung drin! Wie klein wir zwischen diesen Naturgewalten doch sind. Wir steigen teilweise über sehr grosse Steine und bahnen uns den Weg quer über den Khumbu. Die Wolken ziehen nun immer schneller auf. Um 14:30 Uhr haben wir nach gut einer Stunde den Gletscherrand kurz vor Lobuche erreicht. Was mir als erstes auffällt, sind die ‘vielen’ Leute, welche auf dem klassischen Wanderweg bis nach Lobuche laufen. Dies ist der Weg des Everest Base Camp-Treks, welcher der meist gegangene Weg hier im Khumbu-Gebiet ist und von Dingboche ohne Passüberquerung direkt nach Lobuche führt.

Khumbu Gletscher

Khumbu Gletscher

Khumbu Gletscher

Giuseppe auf dem Khumbu Gletscher

Khumbu Gletscher

Khumbu Gletscher

Lobuche in Sichtweite

Vorbei an einem Mann, welcher seine Pferde mit Steinen bewirft (wtf), laufen wir zur Lodge New EBC-Camp, treffen dort wieder auf Josh und nehmen uns jeweils ein Zimmer. Nach meiner Katzenwäsche geniesse ich um 15:50 Uhr mein Mittagessen. Eine sehr leckere vegetarische Nudelsuppe. Irgendwann stossen auch Matt und Monic zu uns und übernachten hier. Neben unserer Lodge befindet sich die 'Highest Bakery of the World'. Voller Vorfreude auf ein leckeres Gebäude machen Matt, Giuseppe und ich eine Abstecher zu dieser. Als wir die Preise dann aber für einen kleinen Brownie sehen (1'000 NPR) sind wir schnell wieder draussen. Die Lodge ist mittlerweile gut besucht und rasch sichern sich die ersten Gäste einen Platz direkt vor dem Ofen. Auch ich bleibe nun in der Stube, studiere die Karte und lese. Um 19:00 Uhr stärke ich mich dann mit vegetarischen Nudeln für den nächsten Tag. Der Abend mit Josh und Giuseppe ist wieder herrlich unterhaltsam. Meine Flasche fülle ich wieder mit heissem Wasser füllen und nehme sie als Bettflasche mit in den Schlafsack. Nach einem so ereignisreichen und langen Tag schlafe ich glücklich, sehr rasch ein. Kong Ma La Pass - du warst spektakulär!

Zvieri: Nudelsuppe

Abendessen: Fried Vegetarian Noodles

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